Die Jahre 1890 bis 1900

Aufzeichnungen/Chronist: Paul Gmasz Senior

1890

Am 2. Februar 1890 wurde als neuer Feuerwehrhauptmann, Herr Heinrich Tschida, gewählt.
Bei einem Brand am 16. August 1890 bei Georg Unger zeichneten sich die Feuerwehrmänner Lorenz Göltl, Leopold Kuhn und Johann Platz durch besonderen Mut, Geistesgegenwart und Einsatz ihres Lebens besonders aus und retteten das Nachbarhaus des Josef Etl.

1891

Am 15. Jänner 1891 wird von der Fertigstellung des neuen Spritzenhauses zwischen römisch-katholischer Volksschule (Klosterschule) und der Johannesstatue berichtet und dass der Bau 1000 Gulden gekostet hat.

Am 20. Juli 1891 wurde der Ankauf einer Feuerwehrfahne und einer Trommel zum Betrage von 152 Gulden und 16 Kreuzer beschlossen. Weil die Spritze, die Requisiten und die Uniformen sich in einem fürchterlich schlechten Zustand befanden, sodass man zu einer Schauübung anlässlich der Fahnenweihe gar nicht ausrücken konnte, wurde die Fahnenweihe auf das folgende Jahr verschoben, um alles reparieren zu lassen und sich nach den hohen Baukosten für das neue Spritzenhaus finanziell wieder zu sanieren.

1892

Im Protokoll vom 30. April 1892 wurde die Fahnenweihe für den Peter- und Paulstag am 29. Juni 1892 festgelegt. In dem umfangreichsten aller Protokolle spürt man förmlich das Fieber einer unvergleichlichen Feststimmung eines intakten Vereinslebens. Leider kann man in diesem Rahmen alle Vorbereitungen für das Volksfest nicht wiedergeben, es wurde zugleich mit der Fahnenweihe auch das zehnjährige Gründungsfest mit Ehrung der Jubilare mitgefeiert.

Das Programm des Volksfestes lautet:
1. Stangenklettern
2. Sacklaufen
3. Wettlaufen mit Hindernissen
4. Schnurspringen
5. Topfschlagen
6. Konkurrenz der größten Nasen
7. Konkurrenz der größten Ohren
8. Konkurrenz der schönsten Mädchen
9. Der Mohren Himmelfahrt
10. Scheibenschießen
11. Aufstieg eines Luftballons
12. Tombola
13. Abbrennen eines prachtvollen Feuerwerks

Als Abschluss des Festes finden gleichzeitig zwei Tanzkränzchen statt, bei denen die Frauenkirchner und die Illmitzer Feuerwehrkapellen aufspielen. Festplatz ist die Wiese hinter der römisch-katholischen Volksschule.

Protokoll vom 29. Juni 1892:
Präses Nabinger (der auch die Weihe der Feuerwehrfahne vornahm) begrüßt die Fahnenmutter Franziska Mayer, den Marktrichter Lorenz Göltl mit dem Gemeinderat und die Freiwilligen Feuerwehren von Halbturn, Mönchhof, St. Andrä, Neusiedl am See, Weiden, Wallern, Tadten und Frauenkirchen.
Die gesamten Auslagen für die Fahnenweihe betrugen 198 Gulden und 43 Kreuzer, die Einnahmen des Festes erbrachten 300 Gulden und 70 Kreuzer, sodass ein Überschuss von 102 Gulden und 27 Kreuzer verbucht werden konnte.

1893

Im Jahre 1893 musste die Feuerwehr zu 6 Bränden in Frauenkirchen und zu 3 Bränden nach Halbturn ausrücken. Der Sachschaden betrug in Frauenkirchen 14.000 Gulden, wovon nur 5.300 Gulden durch Versicherungen gedeckt waren.

1894

Am 14. Mai 1894 wurden die Feuerwehrmänner, die vom Gründungstage an mit dabei waren, mit Ehrenkreuzen ausgezeichnet. Die Ausgezeichneten waren: Heinrich Csida, Mathias Göltl, Sandor Klein, Martin Wetschka, Robert Heidecker, Franz Wetschka, Georg Lang, Ladislaus Csida, Franz Weß, Lorenz Göltl jun., Josef Bruck, Johann Platz, Georg Ehrn, Franz Wieger, Jakob Riener, Stefan Kandl, Matthias Zwinger, Jakob Zehentner, Georg Heß, Jakob Finster, Leopold Kohn, Michael Wetschka und Johann Graisy.

1896

Brand in der Apotheke am 3. Juni 1896 sowie eine Feuersbrunst am Illmitzer Hof am 22. Oktober 1896. Weiters wurde am 13. April, am 22. Mai und am 12. Juni zu Bränden nach Halbturn ausgerückt.