Die Gründung im Jahr 1879

Aufzeichnungen/Chronist: Paul Gmasz Senior

Die Gründung eines Feuerwehrvereines im Jahre 1879 mag, als Ursache neben der gesellschaftspolitischen Entwicklung nach dem Ende der Herrschaftsstruktur und damit der Eigeninitiative und Eigenverantwortung der Gemeinde und ihrer Bürger, sicherlich das Auftreten wiederholter und in ihrem Ausmaß für uns heute unvorstellbarer Brände gewesen sein.

Der Ortschronist Pater Gratian Leser berichtet darüber: „Am 16. Mai 1778, um 11 Uhr mittags entstand im oberen Ort bei einer Strohtriste ein Brand, der sich ausbreitete und 104 Häuser einäscherte.

Drei Jahre später, am 11. August 1781, brannten durch Blitzschlag sämtliche Judenhäuser ab.

Am 21. August 1840 brach durch Unachtsamkeit einer Frau beim Fischebraten ein Brand aus, der sich ausweitete und letztlich 142 Häuser, 51 Scheunen samt Futter und Getreide, die Schule, die Synagoge und die 2 Gasthäuser vernichtete. Auch eine Frau und ihre 6-jährige Tochter kamen bei diesem Brand ums Leben.

Am 21. September 1854 brannten in der Judengasse wieder 36 Häuser nieder und am 12. August 1864 schlug der Blitz in den Herrschaftsschüttkasten ein, wobei 14.000 Metzen Getreide verbrannten. Fast genau ein Jahr darauf brannten im oberen Ort 5 Häuser ab und tags darauf stand der Meierhof neben der Kirche in Flammen.“

Der letzte Bericht über einen größeren Brand stammt aus dem Jahre 1871, bei dem 5 Häuser am Kirchenplatz vernichtet wurden. Vermutlich hat der nachherige Einsatz der neugeschaffenen Freiwilligen Feuerwehr die Ausbreitung von Bränden bis zum Katastrophenausmaß zu verhindern vermocht.

Dem Gründungskomitee im Jahre 1879 gehörten folgende Mitbürger an:

Pater Nemesius Nabinger, Karl Haidecker, Johann Wutschkits, Johann Hofstädter, Jakob Laß, Heinrich Csida, Lorenz Göltl, Ludwig Spur, Josef Mayer, Ludwig Thullner, Martin Wetschka, Karl Dokupil, Franz Weß, Ladislaus Csida, Berhard Kalisch, Alexander Klein, Jakob Finster, Berndard Oesterreicher, Josef Bruck, Johann Kast, Jakob Zehentner, Leopold Kohn, Isidor Kohlmann, Josef Promintzer, Victor Müllner, Martin Csida und Robert Haidecker.